Ein Herzensprojekt

ROOTS soll an die mündliche Tradition des Erzählens und an mein Wissen aus früheren Aufenthalten und Interviews aus den Jahren 1989 und 2019 anknüpfen. Zwischen mir und meiner Familie bestanden immer enge Bande: Denn Titus Kuuyuour, mein Adoptiv-Bruder und Übersetzer in 1989, hat mich stets über wichtige Ereignisse in der Familie auf dem Laufenden gehalten. Uns beide verbindet eine enge Freundschaft. Er ist mein Bruder, ich seine Schwester.

2019 habe ich Ernestina Zumeh bei meinem ersten Besuch nach genau 30 Jahren im Nordwesten kennengelernt. Sie ist Titus Nichte, ich bin seitdem ihre “Aunty”. Ich werde sie von Beginn an in das Vorhaben einbeziehen, und sie hat Lust, mit mir das Projekt gemeinsam zu realisieren. Vor kurzem hat sie ihr Studium am Ghana Institute of Journalism abgeschlossen. Auch wenn sie eine Dagara ist, kennt sie das Heimatdorf ihres Vaters Zumeh Kuuyuour nur von dem Besuch 2019. Denn als sie klein war, ist ihr Vater und Titus ältester Bruder dauerhaft in die Eastern Region abgewandert. Hier war die Landwirtschaft ertragreicher und das bäuerliche Einkommen sicherer. Ernestina wuchs als Jugendliche bei einer Ziehmutter auf, um ihre Schulausbildung in einer urbanen Umgebung abzuschließen. Ihre Eltern hatte sie jahrelang gar nicht gesehen, von 1999 bis 2919. Eben erst in Hiineteng wieder. So bin ich nicht die Einzige, die neugierige Fragen stellen wird: Ernestina, heute 23 Jahre alt, wünscht sich, mehr über ihre Wurzeln, über ihre Familie und das Leben im Dorf zu erfahren.

 

Ernestina interviewt ihren Onkel und hört viele interessante Geschichten über die Familie

 

Ernestina, ihr Vater Zumeh Kuuyuor und ihre ältere Schwester Patience