Über mich
Gäbe es ein Reisen-Entdecken-Beobachten-Verstehen-Schreiben-Fotografieren-GEN, könnte es in meiner DNA entschlüsselt werden. Ginge es nach mir, würde ich genau das immer tun. Mein Alltag aber als Journalistin, nicht ganz professioneller Fotografin, aber mit scharfem Blick, als Ethnologin und Sozialwissenschaftlerin in Berlin lässt das Reisen in die Fremde nicht sehr häufig zu. Also widme ich mich meistens den anderen Verben.
Ich denke, dass mich Freund:innen und Kolleg:innen als offen, neugierig, ziemlich aktiv bis unruhig, auch als empathisch bezeichnen würden. Meine Themen sind vielfältig und bunt wie das Leben selbst, manchmal auch düster, wenn es um gesellschaftliche Missstände und Herausforderungen geht, auf die ich zeige und sie beschreibe. Aber sehr gerne berichte ich über Dinge, die dem Positiven Platz schaffen, oder über Menschen, die sich engagieren, um die Welt ein klitzekleines bisschen zum Guten zu verändern.
In den letzten fünf Jahren beschäftigte mich sehr, was Neuankommende in Berlin und Deutschland benötigen, damit ihnen Teilhabe, Selbstbestimmung und Chancengleichheit ermöglicht werden kann. Welche Barrieren strukturell vorhanden sind, die eine Integration erschweren, welche Hürden sie überwinden müssen.
Dieser Blog ist ein Experiment. Er ist bestimmt nicht vollkommen, nicht perfekt. Aber genau das reizt mich: Euch schon während des Reisens und Erlebens teilhaben zu lassen. Sozusagen von den Augen und Ohren, der Nase und der Haut ohne große Umwege einfach weiterreichen.
Die Reise nach Ghana, die ich jetzt im Dezember 2021 antrete, ist schon meine sechste in dieses Land seit 1989. Damals habe ich im Gehöft bei einer Familie im Norden gelebt und geforscht. Das Thema damals war für mich der Zusammenhalt der Großfamilie im Zusammenhang mit Migration und Bildung. Es ist ein Herzensprojekt, nun die Familie wieder zu besuchen, mich noch einmal intensiv mit den Menschen und ihrem Leben als Subsistenzbauern zu beschäftigen.
Für mich ein unbekanntes Terrain ist, dass ich das Vorhaben mit Ernestina Zumeh realisieren werde. Sie ist eine junge Journalistin aus Accra, frisch von der Uni, und kommt selbst aus der Familie. Sie ist gar nicht dort aufgewachsen, sondern in einer anderen Region Ghanas. Aber nun ist ihr Vater seit längerer Zeit in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Wir haben schon über die Entfernung einen Dialog begonnen, was wir gemeinsam recherchieren wollen.
Ich bin so gespannt …