Brasilien fasziniert einfach – in diesem Jahr habe ich die Ilha Grande, ein autofreies Inselparadies an der Costa Verde, besucht. Wie ein riesiger grüner Fleck mitten im Meer, bewachsen von einem üppigen atlantischen Regenwald. Einst stand hier ein Gefängnis für Schwerverbrecher, von dem nur noch ein paar Grundmauern zu sehen sind. Es gibt zahlreiche tropische Strände – am tollsten die Praia de Lopes Mendes, die angeblich einer der schönsten Strände Brasiliens sein soll. Aber wer will das behaupten? Alle Strände Brasiliens kann man ja gar nicht in einem Menschenleben sehen…
Außerdem hüpfte ich von Rio de Janeiro zu den großen Wasserfälle Foz de Iguaçu, in das Naturreservat Pantanal und weiter über Belo Horizonte zum Kolonialstädtchen Ouro Preto im Bundesstaat Minas Gerais… Einfach eine berauschende Reise. Und überall – vor allem in Rio de Janeiro – bereitet sich das Land auf die WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 vor. Ich sag nur: Buddeln und Baggern.
Mich hat vor allem eine zehntägite Tour durch das Feuchtgebiet und die Grasländer des Pantanals waren beeindruckt: Mit seinen 230.000 Quadratmetern ist das Pantanal eins der artenreichsten Gegenden der Welt. Nahezu 700 Vogelarten! Cacybaras (Wasserschweine) und Tapire, Gelbbrustkapuziner und Totenkopfäffchen, Brüllaffen, Gürteltiere, Ameisenbären, Flamingos, Nandus, Kaimane, Fischotter, Jaguare… Neben den bekannten Grünflügelaras können auch die grössten Papageien der Welt beobachtet werden: Die Hyazinth-Aras, nach ihrer blauen Färbung benannt. Sie sind akut bedroht. So wie viele andere Arten, weil der illegale Tierhandel blüht… Der größte Teil dieser artenreichen Region ist in privater Hand, also auch nicht offiziell geschützt. Dennoch gut: Nationalpark und die privaten Schutzgebiete wurden 2000 zum UNESCO-Welterbe erklärt.