Brainstorm

In stürmischen Zeiten ist es die beste Strategie, Wortböen aufkommen zu lassen. Dies geschieht an dieser Stelle unregelmäßig, hängt ganz von der Wetterlage ab … Das Tief hieß über Wochen „Corona“. Das Leben spielte sich hauptsächlich in den vier Wänden ab. Am Handy, vor dem Bildschirm, am Telefon wieder. Vor dem Radio, dem TV – was sind die neuesten Corona-Meldungen? Immer ein Funke Hoffnung – die Einschränkungen sollen gelockert werden, nun sind sie da, die Lockerungen. Langsam kommt wieder frischer Wind auf, trotz steigender Inzidenzen und Impfmüdigkeit. Ich bin noch ein wenig sprachlos und die Ideen fließen noch nicht in Strömen. Also Geduld, Geduld, bis ich wieder mehr Geistesblitze habe. Letzter Eintrag im April, schon peinlich. Aber ich lasse es mal so stehen …

21. April 2020

Ich versuche Pläne zu machen, abzuarbeiten, auszumisten. Nach fünf Wochen schwindet die Lust zunehmend, mich ständig irgendwie selbst zu optimieren … Mach doch mehr Sport, streiche die Fenster, lies mehr, spiele mehr alte Brettspiele, sei kreativ, lerne was im Fernstudium, schau Dir doch ein Theaterstück an, die Oper … gibt es ja alles im Netz schon … Es ist eher so bei mir … Immer mehr Fragezeichen, in Fett formatiert die Frage: Was für einen Sinn macht das alles?

Und dazu kommt: Es bleibt, das alles, die 1,5 bis 2 m, der Mundschutz, das Virtuelle, das Rationale – vor dem Haptischen, vor dem Emotionalen. Berlin ist ruhig, zu ruhig. Alle sind sehr ruhig. Zu ruhig.

Kino International wie verwaist.

Dieser Film läuft hier seit Mitte März … der Titel sagt ja alles bzw. nimmt schon voraus, was uns die nächsten paar Jahre erwartet: Dokumentationen über die Coronazeit, die Krisen, die Dramen … Gibt es überhaupt noch andere Themen?

Vor dem Haus der Statistik am „Allesandersplatz“, gab es noch im letzten Jahr viele spannende Kunstaktionen und Diskussion … Heute ein Strohballen, Holz. Vielleicht wird in Berlin bald der Asphalt abgetragen und wieder Getreide gesät und geerntet?

Und vor der Alten Nationalgalerie am Lustgarten wurde ein einsamer Wolf gesichtet. Er traut sich wieder in die Stadt, kommt von Polen über die Grenze, unbemerkt. So friedlich hier im Berliner Zentrum …

Denn die Natur ist zäh und setzt sich durch. Auch in Corona-Zeiten … Wie aber auch schon davor, trotzen Pflanzen dem Beton. Strahlen Ruhe, Gelassenheit und sogar Optimusmus aus. Sie bekennen Farbe … Auch wenn es seit Wochen nicht regnet, ich bin dankbar, dass die letzten beiden nicht der Dauerregen den Ton angegeben hat.

Januar 2018

Deutsche Gründlichkeit in jeder Pore

Interessehalber bin ich Abonnentin von gesinesjobtipps.de, einer Internetjobbörse, die ihresgleichen sucht: Gesine bietet „handverlesene Stellen in Bildung, Kultur und NGOs für Berlin und Umgebung, die (potenziell) Sinn haben und Spaß machen. Die Stellen richten sich an Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaftler*innen mit abgeschlossenem Hochschulstudium und Menschen mit vergleichbaren Qualifikationen, die vor allem inhaltlich, koordinierend oder leitend tätig werden möchten.“ Am besten ist: Gesine stellt ihren Dienst, kostenfrei zur Verfügung, für Jobsuchende wie auch für Arbeitgebende. Noch besser: Gesine verdient sich durch freiwillige Zahlungen ihren Lebensunterhalt und monatlich gibt sie an, wie viel sie eingenommen hat. Transparenz, sie lebe hoch. Das freut mich persönlich sehr, dass etwas, was sozusagen ehrenamtlich begonnen hat, nun so viel Einkommen generiert, dass Gesine davon leben kann. Hut ab!

Ich bekomme von Gesine zweimal in der Woche, manchmal öfter, ihre Zusammenstellung vakanter Stellen als Newsletter. Gestern stolperte ich über eine Stelle in der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Vollzeit. Sehr sachlich, diese Ausschreibung. Ein mächtiger Betonklotz.

Das Arbeitsgebiet wird so beschrieben: Grundsatzangelegenheiten in Bezug auf Antidiskriminierungs- und Diversitypolitik, Konzeption sowie fachliche Begleitung eines Landesprogramms Diversity mit Fokus auf Kommunikation von Diversity Maßnahmen innerhalb der Verwaltung und diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit, Koordination, fachliche Steuerung und Weiterentwicklung der Fortbildungsangebote der LADS, Fachbereichsübergreifende Tätigkeiten. Die formalen Anforderungen so: Erforderlich ist ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium in der Fachrichtung Rechts-, Sozial oder Verwaltungswissenschaften oder gleichwertige Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen.Fachliche Kompetenzen: Unabdingbar sind vertiefte Kenntnisse zu Konzepten, Strategien und Forschungsstand und Umsetzungsbeispielen zum Thema Diversity und Diversity Management und auch anderen Chancengleichheits-strategien. Sehr wichtig sind vertiefte Kenntnisse und Erfahrung in der Konzeption, Koordination, Evaluation und Weiterentwicklung von Fortbildungsangeboten im Themenfeld Diversity und Antidiskriminierung als auch Erfahrungen und Kenntnisse in der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation von Chancengleichheitsthemen, insbesondere Diversity in öffentlichen Organisationen. Wichtig sind vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Akteuren aus Verwaltung und Zivilgesellschaft, sehr gute IT-Kenntnisse zur Bürokommunikation (Anwendererfahrungen zur Büro-kommunikation, insbesondere der IT-Programmsysteme Word und Excel, Powerpoint-Präsentation, Umgang mit Outlook), Grund-Kenntnisse über die gesetzlichen Regelungen und Vorschriften zur Berliner Verwaltungsreform, insbesondere über die Ziele des Verwaltungsreform- Grundsätze-Gesetzes (VGG) sowie Kenntnisse der antidiskriminierungsbezogenen Gesetzgebung, insbesondere des AGG und der entsprechenden EU-Richtlinien, ihrer Auslegung und der diesbezüglichen Rechtsprechung. Außerfachliche Kompetenzen: Unabdingbar ist soziales Verständnis (Diversity-Kompetenz). Sehr wichtig sind Organisationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit und Dienstleistungsorientierung.Wichtig sind Präsentationsfähigkeit, Steuerungsfähigkeit, strategisches Handeln, Entscheidungsfähigkeit, wirtschaftliches Handeln, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.

Regt unbedingt an, sich erst einmal Tee zu kochen, einen sehr ruhigen Platz zu suchen, um dann die Welt auszublenden, so dass eine konzentrierte Lektüre möglich wird. Wenn Leserin oder Leser, sich bis zum Ende durchgekämpft haben, und der Betonklotz sie nicht erschlagen hat, können sich die Interessierten ja das Wichtigste unterstreichen: Arbeitszeit sind genau 39 Stunden und 24 Minuten pro Woche. Nicht mehr und nicht weniger. Ich beginne zu fantasieren, wie ich die 24 Minuten pro Woche aufteilen kann: Möglich sind täglich 4,8 Minuten als Anhängsel oder vier Mal die sechs Minuten (schön glatt), aber es gehen auch glatte acht Minuten an drei Tagen … Ich verliere mich im Details, finde durch einen Anruf zurück in die Realität.

Was ist hier unabdingbar, sehr wichtig und wichtig und noch wichtiger?  Ich muss wohl noch einmal einen Tee kochen, ein ruhiges Plätzchen suchen und mich noch einmal durch den bohren.

November 2017

Gebrechliche Schlange um halbacht morgens

In Berlin, so denkt man-frau im Allgemeinen, ist die Ärztedichte sehr hoch. Nicht nur die der Allgemeinärzt*innen, nein, an jeder Ecke erstrahlen die Schilder der Fachärzt*innen. Jüngst nun im tristen November musste ich jedoch feststellen, dass der Eindruck von „viel“ noch lange nicht bedeutet, dass zu den regulären Öffnungszeiten es unkompliziert möglich ist vorzusprechen, schon gar nicht, bei akuten Beschwerden. Beispiel: Eine Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie in einem zentralen Bezirk. Klingeling, klingeling. Es meldet sich die Sprechstudenhilfe und Herrin des Terminkalenders. „Waren Sie schon einmal bei uns?“ „Ja“, erkläre ich schnell. „Um was geht es bei Ihnen?“, die nächste Frage. Noch zuversichtlich erzähle ich über die starken Beschwerden seit 14 Tagen, dass schon ein Unfallarzt nicht weiter wusste, auch ein erstes MRT der Lendenwirbel nichts gebracht habe, dass ich nun hoffe, endlich eine vernünftige Diagnose zu bekommen und eine Therapie, die meine Schmerzen lindere. „Ich wurde in 11 radiologischen Praxen vertröstet. Ich bekomme keinen Termin vor Mitte Dezember, das geht nicht mehr, bei den Schmerzen!“ Das beeindruckt die Dame und Herrin der Termine überhaupt nicht. „Wir haben nur Termine im Februar, Sie können aber montags und mittwochs ab 9 Uhr zur Akutsprechstunde kommen.“ Aber sie müsse mich vorwarnen: die Patienten stünden schon ab halb acht vor der Tür … Ach, denke ich. Ein Leichtes, bei der feuchten Kälte, mit Krücken anderthalb Stunden ohne Sitzmöglichkeiten draußen auf dem Bürgersteig zu stehen.

Ich schicke aus Verzweiflung meinen Göttergatten hin. Der kann wenigstens standfest mit beiden Beinen, ohne Krücken und Campinghocker dort warten. Er nimmt die Herausforderung an und schickt um halbacht pünktlich via SMS den Stand der Dinge: „Ich bin Nummer acht!“ Klang schon vielvesprechend. Ich rücke humpelnd auf um 8:45, mit Krücken vorbei an insgesamt 35 Wartenden bis zur Nummer 8. Mein Mann. Ich drücke ihm einen Coffee-to-go und ein frisches Croissant in die Hand, aus Dankbarkeit für das Schlangestehen. Kann meine Fassungslosigkeit dennoch nicht verbergen. „Was ist denn hier los?“, frage ich ihn. Nummer 7, eine  junge Dame – mit blockierten Halswirbel – erklärt mir, dass es hier immer so sei, am Montag wie auch am Mittwoch Vormittag. Ich bin schockiert. Alle machen mit, beim Warten. Wer, wie große Schmerzen hat, ist nicht auszumachen. Wie die Schafe vor dem Scheren stehen wir hier und lassen die Prozedur über uns ergehen. Hinter mir eine Frau, um die 60 Jahre. „Ich komme aus Hohenschönhausen“, erzählt sie bedrückt, „dort ist nicht vor März mit einem Termin bei einem Orthopäden zu denken.“ Nun mache sie sich Hoffnung, hier mehr Glück zu haben. Sie wechselt dabei das Standbein und stöhnt laut, reibt sich die Hände, „eiskalt schon“, ihr Kommentar. Die junge Frau mit blockiertem Wirbel, dafür aber noch exakt geschminkt, setzt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf eine Plastiktüte an die Kante des Bürgersteigs.

Punkt fünf nach neun, geht die Praxistür auf, die humpelden, steif gefrorenen Menschen treten ein. Wieder Schlange – vor dem Anmeldungstresen. Bis ich dran komme, als Nummer 8, vergeht schon so seine Zeit. Immerhin finde ich im Wartezimmer dann noch einen freien, tatsächlich nicht zu ungemütlichen Stuhl. Das ist gut so. Denn es vergehen noch 2,5 Stunden, bis mich der Arzt einlässt. Da nun doch meine Probleme mit Hüfte und Schmerzen größer sind als meine journalistisches Neugier heute, schaffe ich es nicht, ihn zu fragen, ob das sinnvoll sein kann: 80 Jährige mit zittrigen Beinen oder genauso 20 Jährige mit einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule anderthalb Stunden bei winterlichen Temperaturen draußen rumstehen zu lassen. Ich hatte um neun  37 Patient*innen gezählt. Davon wurden schließlich 25 vertröstet auf den nächsten Akutsprechtag, also wieder weg geschickt – man müsse sich eben wirklich um halb acht und nicht später gegen neun  anstellen, wenn man dran kommen wolle, so die Herrin der Termine. Es bleibt also ein Rätsel – dieser Umgang mit der Patient*innen-Dichte.

Der Arzt war wirklich höflich, zuvorkommend und hat mich gründlich untersucht. Da keine ich wirklich nicht meckern. Ich stehe dann wieder am Tresen, weil ich weiß, dass ich nach einem MRT (auf das ich drei Wochen warten muss) zur Befundklärung wieder kommen muss. „Ja, da haben wir leider erst im März wieder etwas“, meint die Herrin über die Termine. Ich schlucke laut und deutlich. Aber das beeindruckt sie gar nicht. „Aber Sie wissen ja, Sie können montags und mittwochs zur Akutsprechstunde kommen.“ Ob mein Mann noch genug Stunden auf dem Gleitzeitkonto hat und noch willens ist,  sich für mich in die gebrechliche Schlange zu stellen?

Ich nehme mir ernsthaft vor, beim nächsten Vortreten im Behandlungszimmer unberdingt  das Thema Patient*innen- versus Fachärzt*nnen-Dichte vor meinen Muskel-Skelett-Beschwerden zu klären. Das scheint wirklich eine interessante Fragestellung zu sein, aus der eventuell Kapital zu schlagen ist.

Dezember 2016

Schnell Brötchen (ver)kaufen – das ist out!

clqlxltwgaa3fyuSo einfach war das einfach früher: Samstags noch in Pantoffeln und Trainingshose zum Bäcker huschen, rasch Brötchen und Brot geordert. „Gern! Macht dreifuffzich“, forderte dann die Verkäuferin und reichte den begehrten Samtagsgenuss über den Tresen. Zack, bezahlen und ab nach Hause an den Frühstückstisch, um das Verwöhnaroma aus der Papiertüte in den Brotkorb zu schütteln. Die Kaffeetasse und die Tageszeitung schon griffbereit wie auch Butter, Marmelade und Aufschnitt. Fertig und einfach genießen.

Brot und Brötchen wollen beraten werden

Heute ist das komplizierter: Es gibt keinen altbekannten Bäcker um die Ecke mehr. Brötchen und Brot aber schon. Aber dieses wunderbare Grundnahrungsmittel wird nicht mehr von schlichten Bäckern verkauft, sondern von „Brotsommeliers“ und „Botschaftern für das Brot“ und hinter dem Tresen steht nun eine „Brotberaterin“. Die Stunde der Brotexperten ist gekommen. Und was machen die jetzt anders und gar vielleicht besser?

Eine Brotsommelier beispielsweise beschreibt dies auf seiner Website so: „Das Thema Brot gewinnt an Bedeutung, auch in den Medien. Hierzu braucht es Brotexperten, die bestens in der Lage sind, ihr Wissen in den Medien und auch gegenüber Kunden darzustellen. Wir sind heute die Meister des Brotgeschmacks. Wir stehen gegen eine Geschmacksuniformierung unseres Kulturgutes Brot sowie gegen die sogenannte „Käfighaltung“ von Brot im Selbstbedienungsbereich des Einzelhandels. Wir wollen Brot mal anders denken!“

Es gibt jetzt – mit deutscher Gründlichkeit konzipiert – für angehende Brotsommeliers einen Kurs bei der Bundesakademie des Bäckerhandwerks. Hier lernen sie „umfangreiche sensorische Fertigkeiten“ ebenso wie  „tiefe Kenntnisse über die nationale wie internationale Brotkultur“ und vor allem wissen sie dann endlich, welches Brot zu welcher Speise passt. Der Fachausdruck hierfür kommt aus dem Englischen: Food-Pairing. Für Laien übersetzt: Darf sich die Kartoffel in eine Schrippe verlieben? Oder die Spaghetti-Carbonara in ein Pumpernickel?

Brot und Brötchen sein oder nicht sein

Der einfache Wunsch oder ein samstägliches Gelüst nach Brot und Brötchen scheint vollkommen out. Es gibt deshalb keine schlichten Kunden in der Bäckerei mehr, sondern Brotentdecker, Experten in Brotdingen, weil alle längst von Brotberaterinnen oder -beratern aufgeklärt wurden, über die Nährtstoffe im Croissant und in Weltmeisterbrötchen, über Allergene im Weizen und die schlimmen Folgen von Fehlernährung.

Oder kann all das durch eine andere Brötchenbrille gesehen werden? Bezeichnet die neumodische Berufsbezeichnung „Brotberater*in“ nicht schlicht die Tätigkeit einer ungelernten Verkaufshilfskraft? Oder wird ihr karger Lohn plötzlich zu einer Gage? Es scheint alles in allem: Kompetenzen werden verbal in ungeahnte Höhen gesteigert, alltäglicher Konsum zur Expertise aufgeblasen, um – ja, wofür denn?

Die Kaffeetasse dampft, die Zeitung wartet – eigentlich hat sich doch gar nichts verändert. Wie beruhigend.

 

Juli 2016

Brückenfest in Kreuzberg, Kunst und noch mehr Kunst … An der East Side Gallery große Fotos, die den Krieg in Syrien dokumentieren. Stadtromantik trifft auf Kriegswahnsinn. Ganz eigenwilliger Moment in Berlin.

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Januar 2016

Einmaliger Blick auf den Alexanderplatz, so nah schien mir der Fernsehturm selten, ein Kreuzgang zwischen Welt, Bahnhof und Tram, mit Puderzucker und Menschen. Idee: mit der Welt und TV-Turm Billard spielen. Berlin – deshalb lebe ich hier so gerne!

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November 2015

Preisfrage: Eine Ablage im Bad für mehrere Menschen? Oder nur für einen? Auf welches Alter lässt es schließen und auf welches Geschlecht?

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Februar 2015

Endlich mal eine Umarmung auf Augenhöhe!!!!

AufAugenhoehe

Januar 2014

Wer glaubt an Weihnachtsmann und Osterhase? Wer wusste, dass der gutmütige Geschenkebringer sich häuten kann? Ich kann es beweisen…

 

 

Erst einmal das neue Jahr vorüber rauschen lassen – mal so einen Augenblick lang. Dann hineingleiten ins volle Leben. Allen ein gutes und gesundes neues Jahr.

 

Juli 2013

Schöne Aussicht. Ach, die Algarve als schöne Erinnerung. Kein Fake, wirklich nicht!

Mai 2013

Neue Herausforderung! Seit Mai bin ich nun stellvertretende Vorsitzende des pro familia-Bundesverbands! Eine spannende Aufgabe – natürlich ehrenamtlich :-))

April 2013

SchneeHasenOsterFest. Die Zeit ist umgestellt, es bleibt schon richtig lange hell. Dennoch will man lieber in der Bude bleiben, draußen ist es einfach kalt, die Schneereste wirken wie vergessene Klumpen, die Wintermäntel dreckig und speckig, die Handschuhe schon zweimal verloren, dann also zwei verschiedene tragen, die Wintersocken kriegen löcher – irgendwie ist der Winter abgenutzt und auch seine Freunde und Freuden. Aber er bleibt, deshalb haben sich die Schneeosterhasen grün gefärbt, um sich in der Landschaft durchzusetzen mit ihrem Fellkleid und den Osternestern. Irgendwann wird es Frühling, das wissen wir. Aber wann denn nur? Die Zugvögel bremsen ab und fliegen retour, die Bienen hungern, weil sie keine Blüten finden, die Menschen ohne Wohnung müssen noch immer durchhalten draußen. Es wird wirklich Zeit für alle, dass es Frühling wird!

 

 

 

 

 

 

 

 

November 2012

Toll und traurig. In Rothenmoor (Mecklenburg-Vorpommern) steht ein altes Gebäude leer. Seit Jahren. Klar gibt es einen Investor, der hier schon viel Land und Immobilien kaufte, u.a. eben dieses kleine Schlösschen. Eine Verwendung dafür hat er nicht, auch kein Konzept. Toll bleibt es, dort einzusteigen und in den vielen Räumen und Treppenhäusern auf Entdeckungstour zu gehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Schon sieht man den Verfall – auch, dass Vieles geklaut wurde. Aber der Zustand ist noch nicht so arg, als dass man nicht visionär das alte Schlösschen mit Leben füllen könnte – man bräuchte aber VIEL Geld und gute Ideen – und ernst gemeinte Investitionen. Sind aber nicht in Sicht. So wird es wohl bleiben – ein Abenteuerspielplatz – eine Ruine werden. Jetzt noch morbide schön.


Einladend – hier ein Portraitstudio?

Oktober 2012

Tor leer – Tor voll! Gestern – 16. Oktober 2012 – habe ich mein erstes Länderspiel live gesehen! Berlin Olympiastadtion, WM Qualifikationsspiel 2012 Schweden – Deutschland. Fast 73.000 Zuschauer_innen, eine davon war ICH. Sagenhaft! Aufregend! Gute Stimmung – bei Schweden und Deutschen! Schon in der S-Bahn – sehr gut gefüllt – sangen alle ihre Fan-Lieder. Gemütliches Trinken und BratwurstBrezelEssen allerorten. Dann mein Sitz, genau hinter einem Tor, Block 34.1, wohl Hertha-Fankurve sonst. Weiß ich nicht so genau. Bin ja Laie. Egal. Dann die erste Halbzeit, ein deutsches Tor, dann zwei, dann drei, dann vier! Nee, so einfach sollte das sein?! Davon waren jetzt alle überzeugt. Voran die deutschen Spieler. Manuel Neuer – die 1 – hat wohl schon gefroren, so wenig hatte er zu tun. Gut, Abfiff! Aufwärmen und schon feiern. Jedenfalls alle meine Nachbar_innen waren logischerweise mehr als gut gelaunt. Das deutsche Tor ganz leer! Außer einem gelangweilten Neuer natürlich. Ja dann – dann – dann – dann (vier Mal!)
Sollte alles ganz anders werden, mit dem leeren Tor! Da hat dann der – angeblich teuerste Spieler aller Zeiten – Ibrahimovic die übereifrig lässigen Deutschen wachgerüttelt! Neuer, dem war jetzt schon wärmer, und das deutsche Tor ein viertel voll. Das wusste da aber noch keiner, dass es erst ein Viertel war. Denn schon bald: halb voll. 4:2. Dreiviertel voll. 4:3. Und ein paar Sekunden vor Abpfiff ganz voll! Satte 4:4! Erste Sahne. Ganze Torte. Für beide Mannschaften gleich große Stücke.
Acht Tore in anderthalb Stunden – einfach legendär!!! Wir vermuteten: Löw kocht, Neuer will sich verstecken – und der Rest hofft, dass er nicht zum Kommentar vor laufender Kamera eingeladen wird. So viel Tore für so wenig Geld, das lass ich mir gerne gefallen! In der S-Bahn kommentiert ein Zuschauer – das liegt am Austragungsort. So was Peinliches könnte nur in Berlin passieren! Gut, dass die WM 2014 ganz weit weg in Brasilien stattfindet. Wenn in den nächsten Qualifikationsspielen das deutsche Tor ein wenig leerer bleibt… dann fliegt die Mannschaft ja dahin – zum Zuckerhut. Das wird süß.


Großartiger Anfang!

DreiFarbenHut bringt Glück :-))

Neuer – unser Held, die Nr. 1

Warten, dass was passiert. So ein leerer Strafraum, so ein leeres Tor!

Und dann – ein Ball wird noch gefangen, aber später… Das wollen wir gar nicht sehen.

 

Luftleerer Raum. Es scheint ein schwebende Spinne am See, riesengroß. Die Fäden kaum zu sehen… Genießt die untergehende Herbstsonne am Gransee!

Herbstloch. Ja, es ist Herbst!!! Ja, die Bilder kennen wir. Dennoch: So blau und so rot. So satt.

Fröhliche Gase. Einer solch netten Aufforderung sollte man schleunigst nachkommen!

 

September 2012

Gropiusstadt feiert in diesem Jahr seine 50 Jahre Geschichte! Im Rahmen vieler Veranstaltungen gab es die Möglichkeit, im Gropiushaus in den obersten Stock zu fahren, den Sonnenuntergang zu bestaunen – und natürlich die Aussicht. Mal wieder zeigte sich, dass die Gropiusstadt von oben gesehen alles andere als eine Betonwüste ist, sondern dass das Grün am Stadtrand gleich erreichbar ist.

 

Juli 2012

Gewaltig. Tosend! Foz de Iguaçu mit 275 einzelnen Wasserfällen auf einem Gebiet, das mehr als drei Kilometer breit und 80 Meter hoch ist. Die Fälle sind breiter als die Victoriafälle und höher als die Niagarafälle. Sie gehören zu ungleichen Teilen zu Brasilien und Argentien. Ein unglaubliches Schauspiel…

 

Mai 2012

Farbwechsel. Polen, Gniewoszyce – ein Ort mit sieben Einwohnern. Temporärer Gast: eine ungewöhnliche Tulpe. Sie lehrt uns, dass es mehr gibt als immer nur Schwarz-Weiß zu sehen, ein Entweder-Oder. Es gibt auch Gradliniges Gelb-Rot. Das erweitert durchaus den eigenen Horizont!

 

April 1992

Berlin – vergessener Ort. Letztens habe ich brasilianische Freunde durch Mitte geführt. Unter anderem waren wir in den Hackeschen Höfen und gleich nebendran liegt ja noch ein nicht saniertes Kleinod, die Rosenthaler Straße 39, wo auch das Anne Frank Museum untergebracht ist! Dort hatte ich mein erstes Medienbüro Mitte gegründet, mit Blick auf abgeblätterte Fassaden, wo viele Künstler residierten. Einen besseren Ort gab es kaum, um die Wendezeit zu erleben, leider eben auch die Verwandlung von Mitte. Noch immer gibt es das Kino Central, den Club Eschloraque… Viel Graffiti im sonst so geleckten Kiez. Dies erinnerte mich wieder an ein Foto, dass ich 1992 aufgenommen habe, auf Entdeckungstour in Berlin. In irgendeinem Hinterhof – ich weiß tatsächlich nicht mehr wo er lag. Joseph Beuys lachend, typisch, an einer Brandmauer, riesengroß. Es erinnerte mich auch daran, dass es eine Zeit war, wo jede/r irgendwie auf der Suche war und extrem viel Freiheit genossen hat. Ja, jeder ist ein Künstler, sagte Beuys, und man nahm es gerne an. Heute oder morgen vielleicht, dann werde ich Beuys beherzigen:
„Unterhalte das Kind in Dir, Du bist unschuldig,
baue eine Burg aus Decken,
werde nass,
umarme Bäume,
schreibe Liebesbriefe.“
Warum nicht?

April- Ostern 2012

Uckermark: Es ist weit, hügelig und wunderschön. Einfach paradiesisch ruhig. Für die Kirchen wohl zu ruhig. Auf einem Spaziergang bin ich auf diese – zugegebenermaßen nicht sehr imposante – Kapelle gestoßen. Sie scheint ganz offensichtlich für Gläubige nicht mehr offenzustehen, mehr noch. Gäste scheinen ganz und gar nicht erwünscht. Was das wohl zu bedeuten hat – so für die Kirche, ganz allgemein?

 

Februar 2012

Wie ein Fisch im Wasser – so möchte man sich ab und an mal fühlen. Großaugig, ruhig und gelassen, stumm, zahnlos und dick. Gern gesehen und immer geschützt – wie der Spiegelkarpfen im Müritzmuseum. Hier kann man das größte Aquarium Deutschlands mit Süßwasserfischen besuchen.

 

Die klirrende Kälte und die schon bewältigten Wintermonate lassen – geben wir es ruhig zu – uns nach dem Sommer sehnen: nach nur einer dünnen Kleiderschicht auf der Haut, nach genüsslichem Verweilen an der frischen Luft. Mir kam in den Sinn, endlich mal wieder bei lauer Abendluft draußen zu sitzen, irgendwo nett zu essen… Zum Beispiel bei Papá Pane in Mitte, wo der Pizzabäcker persönlich schon mal die Flugkünste seiner Pizzen auf dem Bürgersteig vorführt. Wenn ich mich nicht ganz irre, dann hat er mit seinen rotierenden Scheiben schon etliche Wettbewerbe gewonnen.

 

Januar 2012

Ungewöhnliche Perspektiven bot die Installation des Künstlers Tomás Saraceno in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof: 20 überdimensionale Ballons umfasste die Ausstellung „Cloud Cities“, mit der Saraceno Himmel und Erde verbindet, Gärten in der Luft gestaltet… Zwei Ballons können bestiegen werden. Von unten betrachtet, schwimmen die Besucher einfach in der Luft, in Seifenblasen, die zu platzen drohen.